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Themenmonat Dezember: Sol Invictus Mithras.

Mithräum San Clemente RomIm Dezember widmen wir uns ganz dem Mithras.

In Form des kaiserzeitlichen Mysterienkults war er im gesamten Römischen Reich bekannt. Die Wurzeln der Mithras-Verehrung reichen allerdings weit über Raum und Zeit des Römischen Imperiums hinaus.

In zahlreichen Beiträgen beleuchten wir in unserem Blog Hintergründe und Rätselhaftes rund um den Kult des unbesiegten Sonnengottes Mithras...

Sebastian Buck

Auf dieser Seite finden Sie vielfältige Informationen zu verschiedenen Themen rund um das frühe Christentum und seine Verwurzelung in der Antiken Welt.

Mein Name ist Sebastian Buck, und die Inhalte dieser Seite sind die Erkenntnisse aus meinem Studium der Theologie, klassischen Philologie und Geschichtswissenschaften sowie aus zahlreichen Forschungsreisen zu den Stätten der hellenistischen Kultur und des frühen Christentums rund um das Mittelmeer. 

Anstelle einer umfassenden Darstellung möchte ich mit dieser Seite die Welt, in der das Christentum entstanden ist, über die vielen Facetten näher bringen, aus denen sie bestand.

Mein Bestreben ist es, die Inhalte möglichst objektiv und wissenschaftlich darzustellen. Außerdem ist antike-christentum.de ein lebendes Projekt, das seit seiner Veröffentlichung im Jahr 2007 stetig erweitert wird. 

Daher freue ich mich sehr über Themenvorschläge, konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge.

Neben zahlreichen Fachaufsätzen gibt es fast täglich einen neuen Blogeintrag mit unterhaltsamen und spannenden Fakten zur Antiken Welt und dem frühen Christentum.

Kommen Sie mit auf eine Reise in die Welt und Umwelt des frühen Christentums und entdecken Sie Zusammenhänge, die oftmals erstaunlich sind!

Ihr Sebastian Buck

Der Kult des Mithras war weit über das Römische Reich hinaus verbreitet. Unser Bild zeigt eine Tetradrachme des Kuschan-Herrschers Kanischka I. mit der Darstellung des Mithras mit Strahlenkrone. Die Umschrift MIIRO ist die kuschanbaktrische Bezeichnung für Mithras. Dass ein Herrscher Mithras auf seine Münzen prägen lässt, zeigt die große Bedeutung des Gottes für die Herrscher. "Die kulturell-religiöse Prägung des Kushan-Reichs setzt sich aus indoskythischen, buddhistischen, persischen und nicht zuletzt hellenistischen Einflüssen zusammen. Das Reich erstreckte sich in seiner größten Ausdehnung vom Gebiet des heutigen Tadschikistan zum Kaspischen Meer und von Afghanistan bis zum Ganges, von Westchina bis zum Persischen Golf. Die Kushan kontrollierten einen Großteil der Seidenstraße und unterhielten diplomatische Beziehungen zum Römischen Reich, den Sassaniden und nach China. Seine Blütezeit hatte das Kushan-Reich unter seinem dritten Herrscher Kanishka. Dieser verfolgte von seinen zwei Hauptstädten ähnlich wie Antiochos im Königreich Kommagene eine synkretistische Religionspolitik, um sein Viel-Kulturen-Reich innerlich zu konsolidieren. Besonders augenfällig wird dieser Synkretismus anhand der Münzprägung des Kanishka. Dort tauchen buddhistische Elemente ebenso auf wie hinduistische, zentralasiatisch-iranische und hellenistische. - Und des finden sich eben auch Münzen mit Darstellungen des Mithra." (S. Buck, Mithras. Geschichte einer Gottheit, Steinfurt 2021, S. 89f.) Hintergrundinformationen zum Mithraskult findet ihr in unserem Mithras-Buch: S. Buck, Mithras. Geschichte einer Gottheit, Steinfurt 2021 Versandkostenfrei bestellbar über unsere Internetseite: antike-christentum.de/bücher oder unter https://amzn.eu/d/gJJVun3 Foto: Tetradrachme des Kanischka (c) Sebastian Buck, antike-christentum.de #Mithras #Mithraskult #Rom #Christentum #kuschan
04. Dez. 2023 um 05:00 Uhr
Das typische Mithras-Kultbild war immer stereotyp gestaltet: Im Zentrum kniet der Gott Mithras, gewandet in Hosen mit einer Tunica und dem wehenden Soldatenmantel, den Kopf bedeckt mit einer phrygischen Mütze, auf dem zu Boden geworfenen Stier. Den Blick wendet er der Sonne zu, die als Büste mit Strahlenkranz in der oberen linken Ecke zu sehen ist. Mit seiner Linken greift Mithras in die Nüstern des Stieres und reißt dessen Kopf nach hinten. Mit der rechten Hand stößt Mithras einen Dolch in die Flanke des Stieres. Aus der Wunde rinnt Blut, das eine Schlange und ein Hund auflecken. Der Schwanz des Stieres ist als Ährenbündel gestaltet, auf dem ein Rabe sitzt. Ein Skorpion beißt in den Stierhoden. Dieses immer wiederkehrende Motiv mit seiner Bildsprache, die von Anatolien bis Portugal und bis hinauf ins raue Schottland im gesamten Römischen Reich in gleicher Weise zu finden war, ist geprägt von Dynamik und gleichzeitig majestätischer Ruhe. Die Bedeutung der Symbole bleibt jedoch spekulativ, da schriftliche Primärquellen aus dem Kult des Mithras fehlen. Hintergrundinformationen zum Mithraskult findet ihr in unserem Mithras-Buch: S. Buck, Mithras. Geschichte einer Gottheit, Steinfurt 2021. Versandkostenfrei bestellbar über unsere Internetseite: antike-christentum.de/bücher oder unter https://amzn.eu/d/gJJVun3 Foto: Mithraskultbild, Römisch-Germanisches Museum Köln. (c) Sebastian Buck, antike-christentum.de #Mithras #Mithraskult #Rom #Christentum
03. Dez. 2023 um 07:00 Uhr
In den nächsten Tagen bis Weihnachten werden wir euch hier Wissenswertes rund um den Kult der Gottheit Mithras präsentieren. Den Anfang macht das Mithräum unter der Basilica San Clemente in Rom. Unterhalb der heutigen Kirche San Clemente liegt eine weitere Kirche, auf der der heutige Bau errichtet wurde. Begibt man sich jedoch noch tiefer in die Unterwelten, gelangt man in die Überreste eines römischen Wohnhauses. Vermutlich handelt es sich hierbei um eine frühchristliche Hauskirche aus dem zweiten Jahrhundert nach Christus. Hier übten frühe Christen in privaten Räumen lange vor der Zeit der staatlichen Anerkennung ihrer Religion ihren Kult aus. Erstaunlich ist die Tatsache, dass unmittelbar neben dieser Hauskirche (ebenfalls unterhalb der heutigen Basilika San Clemente) die Kultstätte des ebenfalls im Verborgenen verehrten Gottes Mithras liegt. Christen und Mithrasanhänger haben in dieser Zeit also quasi nebeneinander existiert. Die Mithraskultstätte (oder Mithräum) bestand aus einem rechteckigen Raum mit gewölbter Decke. An den Seiten befanden sich Liegen für die Kultmitglieder. Im Zentrum stand das Kultbild, das den Gott Mithras bei seiner zentralen Tat zeigt: er tötet den Stier. Solche Mithräen finden sich nahezu in jedem Winkel des römischen Reiches. Die Verehrung des Mithras war also in den ersten Jahrhunderten christlicher Zeitrechnung beliebt und weit verbreitet. Leider existieren keinerlei schriftliche Quellen über das Kultgeschehen. Allenfalls polemisierende Notizen christlicher Schriftsteller lassen erahnen, was die Glaubensinhalte des Mithraskultes waren. Mithras, der häufig als DEUS SOL INVICTUS MITHRAS tituliert wird, war ein Lichtgott - allerdings mit vielen weiteren Aspekten. Diesen wollen wir uns in den kommenden Tagen annähern. Hintergrundinformationen zum Mithraskult findet ihr in unserem Mithras-Buch: S. Buck, Mithras. Geschichte einer Gottheit, Steinfurt 2021 Versandkostenfrei bestellbar über unsere Internetseite: antike-christentum.de/bücher oder unter https://amzn.eu/d/gJJVun3 Foto: Kultraum des Mithräums unter San Clemente, Rom. (c) Sebastian Buck, antike-christentum.de #Mithras #Mithraskult #Rom #Christentum
01. Dez. 2023 um 05:32 Uhr
Morgen beginnen wir mit unserem Themenmonat zum Mithraskult. Wo liegen die Wurzeln der Mithrasverehrung? Was machte den Kult so erfolgreich, dass er sich rasch im gesamten römischen Reich ausbreitete? Warum bekämpften die frühen Christen den Kult so heftig? In zahlreichen Posts werden wir verschiedene Aspekte beleuchten, die den Kult des Mithras zu einem der spannendsten Kapitel der Religionsgeschichte der römischen Kaiserzeit machen. Buchtipp: S. Buck, Mithras. Geschichte einer Gottheit, Steinfurt 2021 versandkostenfrei bestellbar über unsere Internetseite: antike-christentum.de/bücher oder hier: https://amzn.eu/d/63MvenI Foto: Kopf einer Mithrasstatue, Arles. (c) Sebastian Buck, antike-christentum.de #mithras #mithraskult #religion #römischesreich
30. Nov. 2023 um 19:00 Uhr
Das Mageriusmosaik im Museum von Sousse (Tunesien). Das prächtige Mosaik aus dem zweiten Viertel des 3. Jahrhunderts n. Chr. stammt aus der Villa eines wohlhabenden Mannes namens Magerius. Es weist ihn als Stifter eines Gladiatorenwettkampfs aus. Das Mosaik wurde in der Ortschaft Smirat entdeckt. Dort gibt es kein Amphitheater, jedoch im nahe gelegenen Hadrumetum (heute: El Jem), so dass davon auszugehen ist, dass die dargestellten Ereignisse im dortigen großen Amphitheater zu verorten sind. Abgebildet sind vier bestiarii (Tierkämpfer), deren Namen angegeben werden: Pittara, Bullarius, Hilarinus und Mamertinus. Am linken und am rechten Bildrand ist Magerius selbst in stehender Pose gewandet als Jäger zu sehen. Vier Leoparden, die als besonders teure Tiere galten, werden ebenfalls mit Namen bezeichnet: Victor, Crispinus, Luxurius und Romanus. Im Zentrum des Bildes befindet sich ein Diener mit einem Silbertablett, auf dem vier Geldsäcke mit jeweils 1.000 Denaren liegen. Um diese zentrale Figur herum sind zwei längere Inschriften zu lesen. Auf der linken Seite: PER CURIONEM DICTUM. DOMI- NI MEI UT TELEGENI PRO LEOPARDO MERITUM HA- BANT VESTRI FAVORIS DONA- TE EIS DENARIOS QUINQENTOS Durch den Ausrufer wurde gesagt: Meine Herren! Damit die (Leute) des Telegenus für (jeden) Leoparden einen Lohn eurer Gunst haben, gebt ihnen 500 Denare. Auf der rechten Seite ist zu lesen: ADCCLAMATUM EST EXEMPLO TUO MU- NUS SIC DISCANT FUTURI AUDIANT PRAETERITI UNDE TALE QUANDO TALE EXEMPLUM QUAESTO- RUM MUNUS EDES DE RE TUA MU- NUS EDES: STA DIES MAGERIUS DO- NAT HOC EST HABE- RE HOC EST POSSE HOC EST IA(m) NOX EST IA(m) MUNERE TUO SACCIS MISSOS Es wurde gerufen: Nach deinem Beispiel (soll) ein Festspiel sein! So ist es! Lernen sollen die Späteren, hören sollen es die Vorgänger. Wo (gibt es) so was, wann (hat es) sowas (gegeben)? Nach dem Beispiel der Quästoren gibst du das Festspiel. Aus deiner Tasche gibst du das Festspiel! Tag bleib stehen! Magerius schenkt! Das heißt Haben! Das heißt Können! Das ist schon (was). Nacht ist es schon. Durch dein Geschenk (munus kann sowohl Geschenk als auch Festspiel bedeuten.) werden sie mit Geldsäcken entlassen. Die linke Seite formuliert somit die Bedingungen für den Tierkampf: Die Kämpfer bekommen für jeden getöteten Leoparden 500 Denare. Telegenus ist offenbar der Organisator der Spiele. Die Summe auf dem Silbertablett verrät allerdings, dass Magerius als Stifter der Spiele die doppelte Summe gibt. Rechts sind die Hochrufe des Publikums zusammengestellt und zur Ehre des Magerius aufgezeichnet. Dargestellt ist im Mosaik nur der Teil des Schauspiels, den Magerius finanziert hat: Natürlich hat eine Tierhetze in einem Amphitheater aus wesentlich mehr Teilen bestanden, als dem, was hier zu sehen ist. Foto: © Sebastian Buck, antike-christentum.de #Tunesien #Mosaik #Inschrift #Sousse #Gladiatoren #Hadrumetum #Museum
30. Nov. 2023 um 08:42 Uhr
29. Nov. 2023 um 18:25 Uhr

Vergil bei der Abfassung der Aeneis

Vergil bei der Abfassung der Aeneis. Mosaik im Bardomuseum, Tunis. 

Der römische Dichter Vergil sitzt bei der Abfassung seines Hauptwerks „Aeneis“ zwischen den Musen Klio (Muse der Geschichtsschreibung) und Melpomene (Muse der Tragödie). Dies gibt einen Hinweis auf den doppelten Charakter der Aeneis: Geschichtsschreibung und Dichtkunst verschmelzen zum Epos. Vergil scheint den beiden Musen zuzuhören, die ihm das Werk diktieren. 

Publius Vergilius Maro (79 - 19 v. Chr.) schuf in augusteischer Zeit mit seiner Aeneis das römische National- und Gründungsepos: Aeneas, Sohn des Anchises und der Göttin Aphrodite, flieht mit seinem Vater und Ascanius aus dem brennenden Troia und gelangt nach Latium. Somit ist Aeneas der sagenhafte Ahnherr der Römer. Das Epos verknüpft den Gründungsmythos der Stadt Rom mit der segensreichen augusteischen Epoche; Augustus ist der Vollender des von Aeneas Begonnenen. Die Herrschaft des Augustus bekommt somit eine heilsgeschichtliche Dimension. 

Auf seinem Schoß hat Vergil eine Schriftrolle, auf der in kursiver Schrift zwei Verse aus dem ersten Buch der Aeneis zu lesen sind. Es handelt sich um Aeneis I 8f.: 

Musa mihi causas memora, quo numine laeso quidve dolens regina deum tot volvere casus [...] 

„Muse, sage mir die Gründe, durch welche Verletzung des göttlichen Willens und weshalb verbittert die Königin der Götter einen durch sein Pflichtbewußtsein ausgezeichneten Mann zwang, so viele Schicksalsschläge zu erdulden.“ 

Das literarische Vorbild dieser Verse ist freilich der Beginn von Homers Odyssee: 

„Muse erzähl mir vom wendigen Manne, der vielfach geschlagen, nachdem er die heilige Geste Trojas zerstörte...“ 

Hier wird also ein Inspirationsvorgang dargestellt. Die Dichtung Vergils ist göttlich inspiriert und hebt sich damit von gewöhnlicher Dichtung ab. 

Das Mosaik stammt aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. und befindet sich heute im Bardomuseum in Tunis. 

Foto: © Sebastian Buck, antike-christentum.de 

#Tunis #Museum #Mosaik #Musen #Vergil #Aeneis #Odyssee

28. Nov. 2023 um 18:00 Uhr

Sant' Apollinare in Classe, Ravenna.

Das imposante Apsismosaik der Basilika Sant'Apollinare in Classe in Ravenna aus dem 6. Jh. n. Chr. zeigt Apolllinaris in Gebetshaltung auf einer grünen Wiese inmitten von 12 Lämmern. Im Zentrum der Darstellung steht ein Kreuz auf blauem Grund umgeben von Sternen und einem Kranz. Es handelt sich dabei zugleich um eine symbolische Darstellung Christi wie der aufgehenden Sonne (sol oriens). Links und rechts sind die Propheten Moses und Elias zu sehen. Auf dieses imposante Mosaik und die Verbindung von vorchristlicher Religiosität mit der christlichen Heilsbotschaft gehe ich u.a. auch in meinem Buch „Mithras. Geschichte einer Gottheit“ ein. (S. 152ff.) Weitere Infos über Ravenna und zahlreiche Bilder: antike-christentum.de/Ravenna Fotos: © S. Buck, antike-christentum.de #Mosaik #byzantinisch #Kreuz #Kirche #Sol #Ravenna
26. Nov. 2023 um 07:07 Uhr

Odysseus bei den Sirenen - Mosaik aus Dougga (Tunesien)

Odysseus bei den Sirenen - Mosaik aus Dougga (Tunesien). 

Dieses Mosaik aus dem nordafrikanischen Städtchen Dougga stammt aus dem dritten Jahrhundert n. Chr. und befindet sich heute im Bardomuseum in Tunis. 

Es zeigt in der Bildmitte Odysseus mit vier Gefährten auf einem Schiff. Am rechten Bildrand sind auf einem Inselfelsen drei Sirenen mit Krähenfüßen zu sehen, von denen zwei ein Instrument spielen. Im Zentrum des Bildes steht Odysseus aufrecht vor dem Mast des Schiffes, an den er sich hat fesseln lassen. Sein Blick ist auf die Sirenen gerichtet, während die Gefährten von deren Gesang nichts mitbekommen; sie blicken in Fahrtrichtung des Schiffes. Odysseus hatte ihre Ohren mit Bienenwachs verschließen lassen, damit sie den betörenden Gesang der Sirenen nicht hörten und womöglich auf die Insel zusteuerten. Odysseus selbst wollte aber unbedingt den Sirenen lauschen. Damit er nicht selbst das Schiff auf die Felseninsel steuerte, hatte er sich an den Mast binden lassen. 

Diese Episode von Odysseus bei den Sirenen erzählt Homer in seiner Odyssee (Homer, Odyssee 12, 37-59). 

Foto: © Sebastian Buck, antike-christentum.de/dougga 

#Mosaik #Museum #Odysseus #Mythologie #Sirenen #Tunis

24. Nov. 2023 um 06:29 Uhr

Antike und Christentum ist in Leptis Magna.

Die Severische Basilika von Leptis Magna in Libyen. 

Der römische Kaiser Septimius Severus, der aus Leptis Magna stammte, hat die Stadt mit zahlreichen monumentalen Bauwerken ausgestattet. Unter anderem stiftete er ein neues Forum und angrenzend eine gewaltige Basilika, die mit ihrer Grundfläche von 92 x 40 m zu den größten Bauten dieser Art gehört. 

Der gute Erhaltungszustand gibt ein eindrucksvolles Bild der einstigen Pracht dieses Bauwerks. Die Markt- und Gerichtshalle war dreischiffig angelegt. Die Seitenschiffe wurden vom Hauptschiff durch Säulenreihen getrennt. An beiden Schmalseiten der Basilika befand sich jeweils eine Apsis. 

In frühchristlicher Zeit wurde die Basilika zu einer Kirche umgebaut. Dazu wurde vor der Südost-Apsis eine Plattform errichtet, die als Altarraum diente. Auch ein Ambo und ein Baptisterium wurden dem ursprünglichen Bau hinzugefügt. 

[Die Fotos sind 2006 (also vor dem Zusammenbruch des Systems Gaddafi) im Rahmen einer wissenschaftlichen Exkursion entstanden. In welchem Zustand sich die Ruinen heute befinden, ist mir leider nicht bekannt.]

Fotos: (c) Sebastian Buck, www.antike-christentum.de 

#Libya #leptismagna #basilika #basilica #kirche #romanempire #roman

22. Nov. 2023 um 05:55 Uhr
In Cumae, unweit der Phlegräischen Felder befand sich der Sitz der Amaltheia, der Cumäischen Sibylle. Sie besaß neun Bücher mit Prophezeiungen, aus denen sie die Zukunft vorhersagte. Die Felsgrotte, in der sich die Sibylle aufhielt, liegt am Ende eines ca. 130 Meter langen Ganges, der tief in den Berg hineinführt. Die Sibylle von Cumae spielte in der römischen Mythologie und Geschichte eine bedeutsame Rolle. Vergil erzählt, dass Aeneas bei seiner Flucht aus Troia auch nach Cumae kam und die Sibylle nach seiner Zukunft befragte, die letztlich die Zukunft Roms sein sollte. (Vergil, Aen. 6,268ff.) Die Sibylle bot ihre neun Bücher dem letzten König Roms, Tarquinius Superbus, zum Kauf an, der dies aber aufgrund der überhöhten Preises ablehnte. Daraufhin verbrannte die Sibylle nach und nach die Bücher und bot die übrigen dem König zum selben Preis an, bis der König einlenkte und die verbliebenen drei Bücher kaufte. Fortan wurden sie im Jupitertempel auf dem Kapitol in Rom aufbewahrt. In Krisenzeiten wurden die Sibyllinischen Bücher auf Geheiß des Senats häufig konsultiert. Im Jahre 405 n. Chr. fielen sie einem Feuer zum Opfer. Cumae, als in der Antike bekannter Ort für Seherei, wird auch als Abfassungsort der frühchristlichen Offenbarungsschrift „Hirt des Hermas“ genannt, die in einigen Kanonslisten zum Neuen Testament erscheint. s.a. ➡ antike-christentum.de/kanondesneuentestaments Fotos: 📷 © Sebastian Buck, antike-christentum.de . . . #Italien #Cumae #Sibylle #Rom
17. Nov. 2023 um 07:03 Uhr

Hellenistisches Heroon in Milet.

Das sogenannte Heroon I von Milet befindet sich östlich vom großen Theater der Stadt. Das Ehrengrab besteht aus einem ummauerten Hof mit vorgelagerten Räumen. Im Zentrum befindet sich ein tonnengewölbter Raum, der das eigentliche Grab enthält. Ursprünglich hat man sich darüber einen Tumulus vorzustellen. Die 2 x 2 m große Grabkammer befindet sich am Ende einer kleinen Galerie (dromos). Fünf Nischen in der Westwand enthielten die Gebeine von Verstorbenen. In der Mitte des Raumes befand sich evtl. eine annähernd quadratische Opfergrube. Heroa wurden vor allem in hellenistischer Zeit zu Ehren bedeutender Persönlichkeiten errichtet und stellen einen Vorläufer des in römischer Zeit staatlich organisierten Herrscherkults dar. Wem zu Ehren das Heroon I von Milet errichtet worden ist, bleibt unklar. Fotos: © Sebastian Buck, antike-christentum.de #Türkei #Milet #Heroon #Herrscherkult
15. Nov. 2023 um 08:47 Uhr

Neue oder neu bearbeitete Aufsätze:

Sebastian Buck

Mithras.

Geschichte einer Gottheit 

Steinfurt 2021

206 Seiten, zahlr. Abb.

Sebastian Buck: Mithras. Geschichte einer Gottheit

Der römische Mithraskult und das frühe Christentum entstanden vor dem selben kulturhistorischen Hintergrund. Sie verbreiteten sich zur selben Zeit und waren schnell in allen Teilen des Römischen Reichs zu finden.

Sowohl der Mithraskult als auch das Christentum haben die alten heidnischen Vorstellungen überwunden und bieten dem Menschen der Antike eine neue Form persönlicher Religiosität.

Doch die Geschichte des Gottes Mithra ist weitaus älter. 

Den Spuren, die seine Verehrung durch die Jahrtausende hinterlassen hat, folgt dieses Buch.“


Lesermeinung:
„Das Buch geht neue Wege bei der spannenden Suche nach der Herkunft des Mithraskults.“


Lesermeinung:
„Interessante Forschungsarbeit wurde spannend aufbereitet.

Das Buch ist fesselnd und eloquent geschrieben. Der Autor spannt einen großen zeitlichen Bogen auf und fliegt durch die Jahrtausende. Dabei nimmer auch den nicht in der Altphilologie bewanderten Leser mit. Durch die guten Übersetzungen hat man selbst das Gefühl mitzuforschen. An den Grenzen der Forschung verspürt man wehmütig eine Sehnsucht nach weiterer Aufklärung. Möge er dort weitermachen. Vielen Dank!“


Benutzer über antike-christentum.de

  • "... der Besuch lohnt sich auf jeden Fall  für alle Menschen, die theologisch interessiert sind und solche, die es  noch werden wollen.“ (Just Magazin, Website des Monats)
  • "... vielen Dank für die vielen neuen Informationen!“  (Michael V.) 
  • Eine sehr informative und gut gelungene Seite!“ (Sonja W.) 
  • Hier habe ich eine aufklärerische und sehr gewissenhaft gestaltete Page gefunden... Ich komme bestimmt wieder.“ (Dieter R.) 
  • Danke für die gut gemachte Seite. Weiter so...“  (Andreas M.)
  • ...

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